body
NACHHALTIGKEIT
Nachhaltigkeit sehen wir als grundlegende Voraussetzung, um unsere Ziele zu erreichen. Nie stand die reine Gewinnoptimierung im Vordergrund, sondern stets der Grundsatz, engagiert, lösungsorientiert und mit überdurchschnittlicher Servicequalität zu agieren. Deshalb widmen wir der Nachhaltigkeit ab diesem Jahr ein eigenes Kapitel und orientieren uns in der Berichterstattung am Standard der Global Reporting Initiative (GRI). Der Inhalt orientiert sich an den Themenfeldern, die SWICA zusammen mit den für die Gesundheitsorganisation wichtigen Anspruchsgruppen bestimmt hat. Auf dieser Grundlage wurden konkrete Ziele definiert, über deren Entwicklung der Geschäftsbericht jährlich informiert.
Wesentliche Stakeholder | Dialogform | Weitere Kommunikationskanäle |
Privatkunden | Persönliche Interviews |
|
Mitarbeitende | Workshops |
|
Leistungserbringende | Gespräche |
|
Partner | Gespräche |
|
Nach Einbindung der Anspruchsgruppen und der Impact-Analyse wurden die ausgewählten Themen in den vier Clustern «Für das Team», «Für SWICA», «Für das Gesundheitswesen» und «Für die Umwelt» zusammengefasst. Aus den Handlungsfeldern, die eine Wesentlichkeitsanalyse ermittelte, haben wir zudem Ziele und Massnahmen abgeleitet. Damit die Massnahmen eine entsprechende Wirkung erzielen, haben wir uns auf Handlungsfelder beschränkt, die unsere Stakeholder als sehr relevant einschätzen und die gleichzeitig einen starken Einfluss auf SWICA haben.
1. FÜR DAS TEAM
Unsere Mitarbeitenden sind für uns zentral, da sie das Kundenerlebnis massgeblich beeinflussen. SWICA ist es ein grosses Anliegen, ihre Mitarbeitenden kontinuierlich zu fördern, denn nur kompetente und engagierte Mitarbeitende erreichen Bestwerte in Kundenzufriedenheitsumfragen. Eine hohe Mitarbeitendenzufriedenheit und vielfältige Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sollen zum Wohl und zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens beitragen.
Die Mitarbeitendenzufriedenheit wird regelmässig und mindestens alle drei Jahre in einer Befragung erhoben. Im Berichtsjahr hat SWICA keine Befragung durchgeführt; die nächste ist für 2023 geplant. In der letzten Befragung im Jahr 2021 haben wir bei «Allgemeine Zufriedenheit» 74 von 100 Punkten erreicht. Das entspricht einer Steigerung um drei Prozentpunkte gegenüber der Befragung im Jahr 2018. Dieses Ergebnis erfüllt unsere Erwartungen und zeigt die sehr hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit
SWICA als Arbeitgeber.
MASSNAHMEN:
SWICA hat sich zum Ziel gesetzt, mit allen Mitarbeitenden jährlich ein Gespräch zu führen, das die Beurteilung der eigenen Leistung und die berufliche Entwicklung zum Inhalt hat. Im Berichtsjahr wurde mit 99,8 Prozent der Mitarbeitenden ein solches Jahresgespräch durchgeführt. Die fehlenden 0,2 Prozent lassen sich durch kurzfristige Neueintritte und Mitarbeitende mit längeren Absenzen erklären.
MASSNAHMEN:
2022 wurden insgesamt 190 interne Kurse durchgeführt. Darüber hinaus unterstützen wir externe Weiterbildungen mit 532 Franken im Jahr pro Vollzeitstelle. Wir schätzen langjährige Erfahrung; 21 Prozent der Mitarbeitenden sind über 50 Jahre alt.
MASSNAHMEN:
Die Gesundheit zu schützen und zu fördern, verstehen wir als Kernaufgabe unserer Organisation. Unser Leistungsversprechen gilt konsequenterweise nicht nur für unsere Kundinnen und Kunden, sondern auch für unsere Mitarbeitenden und deren Familien.
Das Erschöpfungsniveau liegt bei SWICA weit unter dem schweizweiten Durchschnitt. Durch starke Führungsarbeit mit klaren Aufgaben, Wertschätzung, Fairness und Unterstützung kann die Energie unserer Mitarbeitenden zielbringend eingesetzt und das Erschöpfungsniveau tief gehalten werden.
MASSNAHMEN:
2. FÜR SWICA
SWICA stellt den Menschen und seine Gesundheit in den Mittelpunkt. Wir verstehen uns nicht nur als Versicherer, sondern auch als Gesundheitsorganisation. Das Unternehmen wird nachhaltig und finanziell stabil geführt. Damit wir den finanziellen Verpflichtungen gegenüber unseren Kundinnen und Kunden gerecht werden können, müssen wir Reserven bilden, die wir in unterschiedlichen Portfolios anlegen. Auch als institutioneller Anleger möchten wir unsere Verantwortung wahrnehmen, weshalb Nachhaltigkeit in unseren Anlageentscheidungen berücksichtigt wird.
MASSNAHMEN:
Als Gesundheitsorganisation operieren wir mit äusserst sensiblen Daten rund um die Gesundheit unserer Kundinnen und Kunden. Diese Daten sind besonders schützenswert und die Sicherstellung von Datenschutz und Informationssicherheit – bei den Kundinnen und Kunden, den Mitarbeitenden und den anderen Parteien – ist eine Voraussetzung für eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung. Die Grundlage dafür sind ein verantwortungsvoller Umgang mit den Daten und den neuen Technologien unter der Berücksichtigung von Sicherheits- und Cyberrisiken.
MASSNAHMEN:
3. FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN
Die Unternehmensvision «Wir kümmern uns um Ihre Gesundheit – weil Gesundheit alles ist» bildet die Grundlage der Tätigkeit von SWICA. Wir fördern und unterstützen die Gesundheit unserer Kundinnen und Kunden. Im Krankheitsfall werden sie effizient und kompetent begleitet und für chronisch kranke und dauerhaft eingeschränkte Menschen wird sichergestellt, dass diese dennoch eine möglichst gute Lebensqualität erreichen können (weitere Informationen finden Sie in der SWICA-Strategie). Wer aktiv ist oder etwas für die Ernährung oder das Wohlbefinden tut, profitiert bei SWICA von attraktiven Beiträgen: Egal ob Kundinnen und Kunden Tanzkurse besuchen, Golf oder Tennis spielen, klettern, in das Fitnessstudio, das Yogastudio, die Ernährungsberatung oder die Massagen gehen oder ein Achtsamkeitscoaching oder ein Personal Training absolvieren – unter den über 100 Angeboten, die SWICA unterstützt, findet sich für alle das passende. Zur Prävention zählen Massnahmen, die bestimmte Gesundheitsstörungen und Krankheiten sowie die negativen Auswirkungen davon verhindern oder reduzieren. SWICA beteiligt sich aus den Zusatzversicherungen COMPLETA PRAEVENTA und OPTIMA an zahlreichen Präventionsmassnahmen, die von SWICA anerkannte Partner oder Anbieter durchführen. Sich um die Gesundheit der Kundinnen und Kunden zu kümmern, ist nicht nur in der Vision, sondern auch in der Mission von SWICA verankert: Die Stakeholder haben das Thema als wesentlich eingestuft.
MASSNAHMEN:
HIGHLIGHTS:
Das Gesundheitssystem leidet darunter, dass die Anzahl der chronisch kranken Menschen stetig zunimmt. Die Versorgung von Personen mit Mehrfacherkrankungen ist besonders komplex und ihre Qualität hängt ganz entscheidend davon ab, wie gut sich die involvierten Ärzte und Fachpersonen absprechen. Der Fachkräftemangel und zahlreiche weitere Faktoren erschweren es, eine optimale – und auf die Patientinnen und Patienten ausgerichtete – Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Die integrierte Versorgung soll dazu beitragen, dass entlang des gesamten Patientenpfads optimal koordiniert wird. Ziel ist es, die folgenden Probleme zu verhindern:
Die integrierte Versorgung soll deren Qualität verbessern und den Kostenanstieg bremsen. Zudem werden weniger Ressourcen verbraucht, was sich positiv auf den Planeten auswirkt. Wie in der Wesentlichkeitsanalyse definiert, ist es den Anspruchsgruppen wichtig, dass sich SWICA für Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen einsetzt.
MASSNAHMEN:
HIGHLIGHTS:
Das Pilotprojekt Home Tele Care verbindet die telemedizinisch tätigen Ärztinnen und Ärzte von santé24 mit mobilen Spitexfachpersonen, die Patientinnen und Patienten vor Ort unterstützen und behandeln.
4. FÜR DIE UMWELT
Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität wirken sich negativ auf die Gesundheit der Menschen und damit auf den Kern der Vision und der Strategie von SWICA aus SWICA-Strategie. Das Gesundheitswesen als Branche verursacht laut «Umweltatlas Lieferketten Schweiz» (2020) eine hohe Umweltbelastung. Mit unserem Fokus auf Prävention und Gesundheitsförderung und unserem Bestreben, die integrierte Versorgung weiter zu etablieren, möchten wir etwas daran ändern. Möglich ist dies, indem Menschen das Gesundheitswesen erst gar nicht in Anspruch nehmen müssen oder dies möglichst effektiv und effizient geschieht. Die Vermeidung von unnötigem Ressourcenverbrauch hat die grösstmögliche positive Wirkung in allen Dimensionen der Nachhaltigkeit. Deshalb analysieren, optimieren und reduzieren wir den eigenen Ressourcenverbrauch und die daraus resultierenden Emissionen. Gleichzeitig sensibilisieren wir unsere Stakeholder, vor allem Kundinnen und Kunden, Partner wie auch Mitarbeitende, für das Thema und ermutigen sie, ihren Teil beizutragen. Die Gesundheit der Umwelt und der Klimaschutz sollen, wie von den Anspruchsgruppen in der Wesentlichkeitsanalyse definiert, gefördert werden, insbesondere in Zusammenarbeit mit unserem Partner WWF Schweiz. Dazu haben wir uns die zwei folgenden Ziele gesetzt:
MASSNAHMEN:
HIGHLIGHTS:
MASSNAHMEN:
Scope 1 (alle direkten Emissionen) und Scope 2 (Emissionen aus eingekaufter Energie) fallen im Vergleich zu den totalen THG-Emissionen mit 6 Prozent und 2 Prozent wenig ins Gewicht. Es fallen 92 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen von SWICA in Scope 3 an, was verbleibende indirekte Emissionen sind. Dieses Emissionsprofil ist typisch für ein Dienstleistungsunternehmen, das den eigenen Energiebedarf hauptsächlich aus erneuerbaren Energiequellen deckt. Haupttreiber der Emissionen in Scope 3 sind die Mobilität der Mitarbeitenden und die Ressourcen für den operativen Betrieb wie Papier oder elektronische Geräte. Die Intensität der Treibhausgasemissionen beträgt pro Mitarbeitende 2 411 kg CO2e.
Die Klimastrategie von SWICA orientiert sich an den Empfehlungen von WWF Schweiz und berücksichtigt folgende vier Bausteine:
Insgesamt hat SWICA im Jahr 2022 im Vergleich zum Basisjahr 2021 17 Prozent mehr Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Gleichzeitig ist die Zunahme pro Vollzeitmitarbeiter mit 14 Prozent leicht geringer. Die Erhöhung der Emissionen ist hauptsächlich auf die neu angeschafften elektronischen Geräte für Mitarbeitende zurückzuführen. Hinzu kommt, dass SWICA im Jahr 2021 ihre erste Treibhausgasbilanz erstellt hat. Das bedeutet, dass viele Daten erstmalig erhoben oder in bestimmten Bereichen modelliert wurden. Seither arbeiten wir stetig an der Verbesserung der Datengrundlage und der Berechnungen. Wird jedoch ein Wert anders berechnet, kann dies zu signifikanten Abweichungen in der THG-Bilanz im Vergleich zum Vorjahr führen. Das hat zur Folge, dass Schwankungen nicht immer direkt mit einer Reduktion oder einer Erhöhung der Emissionen erklärt werden können. Darüber hinaus lassen sich aktuell viele vorgelagerte betriebliche Scope-3-Emissionen nicht oder nur schwer quantifizieren, da deren Ursprung weit ausserhalb der direkten Kontrollen liegt. Wir sind bestrebt, wesentliche Scope-3-Emissionen in Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Lieferanten zu identifizieren und Emissionsschwerpunkte zu beseitigen.
Um die wesentlichen Themen im Berichtsjahr zu erheben, hat SWICA die einfache Wesentlichkeitsanalyse angewendet. Für das Jahr 2023 ist nun eine Analyse der doppelten Wesentlichkeit geplant. Diese betrachtet einerseits den Einfluss des Unternehmens auf Nachhaltigkeitsthemen (Inside-out-Perspektive), beispielsweise auf den Klimawandel, andererseits wird der Einfluss des Klimawandels auf das Unternehmen (Outside-in-Perspektive) inklusive finanzieller Ergebnisse beleuchtet. Diese zusätzliche Perspektive bringt wichtige Erkenntnisse hinsichtlich des Wirkens von SWICA auf die Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft und ermöglicht es, die Nachhaltigkeitsstrategie weiter zu schärfen. Für die Erarbeitung der Wesentlichkeiten wird SWICA erneut in den Dialog mit ihren Anspruchsgruppen treten und mit ihnen im stetigen Austausch die Themen überarbeiten. Durch die Weiterentwicklung wird die Wirkungsorientierung noch stärker in den Fokus gerückt und mit Kennzahlen überprüft. Zusätzlich werden wir im Geschäftsjahr 2023 auch die Empfehlungen der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) analysieren und diese sinnvoll in die Managementsysteme von SWICA integrieren.
Im Bereich Klima hat sich SWICA verpflichtet, ihre Emissionen bis 2050 gemäss dem Absenkpfad auf netto null zu reduzieren und die finanzielle Verantwortung für Restemissionen zu übernehmen. Neben den Massnahmen zur Reduktion der Emissionen lanciert SWICA gemeinsam mit WWF Schweiz ein Klimaschutz- und Biodiversitätsprojekt im Bereich der regenerativen Landwirtschaft und des Moorschutzes in der Schweiz. Hier wollen wir stark auf das Thema Community Building setzten und unsere Kundinnen und Kunden wie auch unsere Mitarbeitenden aktiv in die Umsetzung des Projekts involvieren. SWICA will in der Partnerschaft mit WWF Schweiz wirkungsvoll und nachhaltig Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft nehmen. Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt sehen wir zweifelslos als ein wichtiges Element der gesundheitlichen Entwicklung unserer Kundinnen und Kunden sowie unserer Mitarbeitenden – weil Gesundheit alles ist.
Detailliertere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit sind im GRI-Index enthalten.