Im Berichtsjahr erhöhten sich die Prämieneinnahmen um 3,3 Prozent auf 5,284 Mrd. Franken. Starke Nachholeffekte nach der Coronapandemie hatten einen deutlichen Anstieg der Nettoversicherungsleistungen um 6,5 Prozent auf 4,644 Mrd. Franken zur Folge. Dieses Auseinanderklaffen von Prämieneinnahmen und Leistungskosten führte zu einem negativen versicherungstechnischen Ergebnis von 85,8 Mio. Franken. In Kombination mit der unerfreulichen Entwicklung an den Finanzmärkten resultierte ein Unternehmensverlust von 130 Mio. Franken. Dass dieser nicht höher ausfiel, ist auf die Auflösung von Rückstellungen für Kapitalmarktrisiken in der Höhe von 216,1 Mio. Franken zurückzuführen. Die Nettorendite auf den Kapitalanlagen betrug minus 6,3 Prozent.
Im Segment Krankenversicherung KVG nahmen die Leistungskosten deutlich stärker zu als erwartet. Die Konsequenz war ein versicherungstechnischer Verlust von 169,6 Mio. Franken. Die Combined Ratio im Segment KVG stieg auf 105,3 Prozent.
Erfreulicher entwickelten sich das Segment Krankenversicherung VVG, das neben den privaten Zusatzversicherungen auch die Krankentaggeldversicherung umfasst, sowie das Segment Unfallversicherung. Beide Segmente erzielten ein positives versicherungstechnisches Ergebnis. Während im Segment VVG auch das Gesamtergebnis im Plus lag, schloss das Segment Unfallversicherung wegen des Finanzergebnisses mit einem negativen Gesamtergebnis. Die Combined Ratio des Segments VVG verschlechterte sich auf 97,2 Prozent; diejenige des Segments Unfallversicherung verbesserte sich auf 88,6 Prozent.
Wie bereits im Vorjahr wurden die Prämien entsprechend den Erwartungen der Aufsichtsbehörde auch für 2022 sehr knapp kalkuliert. Erweisen sich die Prämien als nicht kostendeckend, wird der versicherungstechnische Verlust durch in guten Jahren geäufnete Reserven in der nicht gewinnorientierten Grundversicherung abgefedert. Dieser Vorgang lässt sich nicht beliebig oft wiederholen und soll sich auf Ausnahmesituationen beschränken. Da sich im Jahresverlauf keine Abflachung der Entwicklung der Leistungskosten abzeichnete, mussten die Prämien für 2023 überdurchschnittlich stark angehoben werden. Die Leistungsentwicklung im ersten Quartal 2023 lässt erwarten, dass die vorgenommenen Prämienerhöhungen voraussichtlich zu einem ausgeglichenen versicherungstechnischen Ergebnis im Jahr 2023 führen werden.
Der Wert der Kapitalanlagen verringerte sich auf 3,934 Mrd. Franken. Als Masszahl für das Risiko in den Kapitalanlagen dient der Value at Risk. Basierend auf diesen Berechnungen wurden in den vergangenen Jahren Rückstellungen gebildet. Entsprechend ihrem Zweck wurde im Berichtsjahr ein Teil dieser Rückstellungen aufgelöst und damit die Verluste aus den Finanzanlagen reduziert.
Das Eigenkapital sank per Saldo um 11,2 Prozent auf 1,047 Mrd. Franken. Mit dieser Kapitaldecke ist SWICA nach wie vor solide finanziert.