Geschäftsbericht
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Der Geschäftsbericht ist als Auszug in gedruckter Form in deutscher, französischer und italienischer Sprache erhältlich und kann über die Telefonnummer 052 244 23 58 bzw. via E-Mail swica@media.ch angefordert werden.

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Lagebericht

Corona-Pandemie
beflügelte Digitalisierung.

Das Jahr 2020 war das Jahr der Telemedizin – mit der Corona-Pandemie als stärkstem Treiber. Auch viele andere Aktivitäten, die man sich zuvor kaum in digitaler Version vorstellen konnte, fanden plötzlich online statt. Die persönlichen Kontakte werden zurückkehren, da sie ein menschliches Bedürfnis sind; nützliche Aspekte der Digitalisierung werden weiterbestehen.

Bericht zum Geschäftsjahr 2020
von CEO Reto Dahinden und VRP Carlo Conti

Sehr geehrte Damen und Herren 

«Weil Gesundheit alles ist» – die Corona-Pandemie verlieh dem Slogan von SWICA mehr Gewicht denn je. Für den Fall aller Fälle gut versichert und gut aufgehoben zu sein, war vielen Menschen ein grosses Bedürfnis. 845 000 Grundversicherte entschieden sich, ab 2021 weiterhin oder neu bei SWICA versichert zu sein, was einem Wachstum von rund 2,5 Prozent entspricht. 

Während sich COVID-19 im Privatkundenbereich kaum auf die Leistungen auswirkte, nahmen die Leistungen im Unternehmenskundengeschäft, insbesondere im Krankentaggeldgeschäft, überdurchschnittlich stark zu. Im Unfallversicherungsgeschäft führten weniger Unfälle dagegen zu einer stabilen Leistungsentwicklung. Vertragsanpassungen auf der Basis einer steigenden Leistungsentwicklung hatten einzelne Kündigungen zur Folge, die aber durch den Zugang neuer Kunden wettgemacht wurden. 

Per 31. Dezember 2020 umfasste der gesamte Versichertenbestand aller Sparten 1 529 128 Personen.

Bei allen negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie: Für die Digitalisierung wirkte sie als Katalysator und eröffnete neue Möglichkeiten. So bot das Team des zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) gehörenden Bereichs Präventionsmanagement den Unternehmenskunden Referate, Beratungen und Workshops auch als Webinare an. Zwar fehlte an den Veranstaltungen die persönliche Begegnung zwischen den Referenten und den Teilnehmenden. Im Gegenzug spielten Überlegungen, wie aufwendig es sein würde, Mitarbeitende von verschiedenen Standorten an einem Kursort zusammenzuziehen, keine Rolle mehr. 

 

Dr. Reto Dahinden
CEO

Die Vorteile der Telemedizin kamen voll zum Tragen. Das rund um die Uhr erreichbare Team von santé24 wurde vor allem zu Beginn der Pandemie sehr intensiv beansprucht. SWICA reagierte schnell und stellte auf ihrer Website umfassende Informationen rund um COVID-19 inklusive eines Online-Corona-Checks zur Ersteinschätzung zur Verfügung. Dies entlastete die medizinischen Fachspezialisten und die Ärzte. An COVID-19 Erkrankte konnten die CoronaCareLine in Anspruch nehmen; ein Service, der täglich einen Anruf nach dem Befinden umfasste. 

Positiv dürfte sich die verstärkte Nachfrage nach Telemedizin auch auf das Pilotprojekt von santé24 mit dem innovativen Telemedizingerät TytoHome ausgewirkt haben. Das Gerät wurde im Berichtsjahr während der Pilotphase von rund 2000 Versicherten getestet. Aufgrund der äusserst positiven Rückmeldungen seitens der Testnutzer werden alle interessierten Versicherten das Gerät ab 2021 kaufen können. SWICA verfügt über die Exklusivrechte für den Vertrieb in der Schweiz. 

Mit zunehmender Dauer der Pandemie betrafen die Anrufe an santé24 vermehrt psychische Beschwerden. Um Sorgen und Ängste aufzufangen, wurden eine psychologische Beratung und ein Online-Training, das von einer Psychologin und einem Psychiater begleitet wird, ins Angebot aufgenommen. 

Diese erweiterten Angebote von santé24 waren für SWICA-Versicherte kostenlos, was die Kunden positiv überraschte. Die Bedürfnisse der Menschen ins Zentrum unseres Handelns zu stellen, entspricht unserer Mission. Umso mehr freut es uns, wenn dieses Bestreben anerkannt wird. Wir sind deshalb stolz darauf, dass wir im Berichtsjahr erneut in mehreren Umfragen als beste Krankenversicherung in Bezug auf Kundenzufriedenheit und Image ausgezeichnet wurden. 

Eine Auszeichnung, die uns ebenso freute, war der erste Platz beim Customer Relations Award 2020 für die Customer Journey Spitalaufenthalt. Auch bei dieser Dienstleistung steht der Mensch im Zentrum. Patienten werden vor, während und nach einem Spitalaufenthalt von einem SWICA-Mitarbeitenden begleitet, der die jeweilige Gesamtsituation betrachtet und bei Bedarf ergänzende Angebote wie eine Spitex-Betreuung oder ein Care Management aufgleisen kann. 

Die Customer Journey ist ein Beispiel integrierter Versorgung; ein anderes Beispiel dafür sind unsere alternativen Grundversicherungsmodelle. Integrierte Versorgung ist ein fester Bestandteil der SWICA-Strategie, denn sie trägt mittels einer erhöhten Patientensicherheit, Ergebnisqualität und Effizienz zur Kundenzufriedenheit bei. 

 

Dr. Carlo Conti
Verwaltungsratspräsident

Die Patienten werden aktiv in die Entscheidungsfindung einbezogen und profitieren von einer hochstehenden Behandlung. Integrierte Versorgung besteht aus der koordinierten Zusammenarbeit ärztlicher und nicht ärztlicher Fachpersonen auf freiwilliger Basis. SWICA betreibt gemeinsam mit verschiedenen Leistungserbringern strukturierte Versorgungsprogramme zur Behandlung diverser Krankheitsbilder. 

SWICA begrüsst, dass der Bundesrat die integrierte Versorgung stärken will. Die Massnahmen zur Kostendämpfung – Paket 2 des Bundesrats – führen allerdings dazu, dass aufgrund starrer Regeln bestehende Modelle in ihrem Fortbestand gefährdet und neue innovative Modelle verhindert werden. Eine enge staatliche Steuerung schwächt die Entscheidungsfreiheit der Versicherten und damit die Erfolgschancen für die Genesung. 

SWICA lehnt es ab, dass obligatorische Erstberatungsstellen staatlich vorgeschrieben werden sollen. Alternative Versicherungsmodelle, wie sie bei SWICA von rund 87 Prozent der Versicherten gewählt werden, sind attraktiv und übernehmen die Funktion des Gatekeepings. Das wirkt sich günstig auf die Kostenentwicklung und damit auf die Gesundheitskosten insgesamt aus. Anreize für freiwillige Modelle sind nachhaltiger als Zwang. Sie fördern nicht nur die Selbstverantwortung der Patienten, sondern auch die Behandlungsqualität, und sie senken die Kosten. Dafür setzt sich SWICA ein. 

Dr. Carlo Conti
Verwaltungsratspräsident
Dr. Reto Dahinden
CEO
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